Haussegen

Haussegen
Haus|se|gen 〈m. 4; unz.〉 Segensspruch über der Tür eines Hauses ● der \Haussegen hängt schief 〈fig.; umg.〉 in der Familie herrscht Uneinigkeit

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Haus|se|gen, der (früher):
Segensspruch über der Tür eines Hauses, an der Wand eines Zimmers:
der H. hängt schief (ugs. scherzh.; es gibt Streit, Uneinigkeit [innerhalb einer Familie, Gruppe, Organisation o. Ä.] u. die sonst herrschende Harmonie ist gestört: bei den Großeltern, in der Partei, zwischen den Koalitionären hängt der H. schief).

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Haussegen,
 
mit Zaubersprüchen und Zeichen beschriebene oder bedruckte Blätter frommen oder abergläubisch-magischen Charakters, die Haus und Hof vor Unglück bewahren sollen. Sie werden im Fundament oder Gebälk verschlossen, an Türen oder Wänden befestigt, in katholischen Gegenden meist im Herrgottswinkel aufbewahrt. Neben den vielfältigen, oft bebilderten Bogen der Segensdruckgrafik (»Glückseliges Hauskreuz«, »Christlicher Haussegen«, »Geistliche Hausmagd«), neben Andachtsbildern berühmter Gnadenstätten dienen auch Schutzzeichen wie der Drudenfuß, drei Kreuze oder die Initialen C + M + B der Heiligen Drei Könige dem gleichen Zweck. Heute haben Sprüche und Symbole vielfach den Abwehrcharakter verloren und haben nur noch schmückende Funktion.

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Haus|se|gen, der (früher): Segensspruch über der Tür eines Hauses, an der Wand eines Zimmers: *bei jmdm. hängt der H. schief (ugs. scherzh.; in jmds. Familie, Ehe hat es Streit gegeben, u. es herrscht noch eine gereizte Stimmung): Wenn Edith ihn zur Ziehung der Lottozahlen zu wecken vergisst, hängt der H. schief (Chotjewitz, Friede 79).

Universal-Lexikon. 2012.

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